Wenn es blendet, öffne die Augen

Schanna und Ljoscha sind bereits seit Anfang der 1990er Jahre drogenabhängig, wie so viele der „Generation Post-Perestroika“. Doch Drogen und HIV-Infektion spielen im Film eine eher beiläufige Rolle. Mich interessiert vielmehr, was jenseits dieser oberflächlichen, aber durchaus bedrohlichen, „Normalität“ des Alltags ihr Leben ausmacht. Im Laufe des Films werden die wechselseitigen Abhängigkeiten im familiären Beziehungsgefüge sichtbar. Jeder hält dem anderen einen Spiegel vor. Wovor du dich fürchtest, das wird eintreten, sagt Ljoschas Mutter Maria. Wovor du dich fürchtest, dem musst du ins Auge blicken, könnte Schannas Antwort sein, die mit unerschrockener Offenheit über den Tod spricht. Schannas und Ljoschas Haltung zum Leben ist nicht nur bitter. Sie haben sich, angesichts eines absehbaren Endes, ihre Lebensfreude, Neugier und ihren Humor erhalten; sie haben sich, angesichts ihres Lebensmuts, eine Option auf ihr Ende bewahrt.
Ivette Löcker

„If the song wants to be honest, 
it has to be an abyss just like this“ Besprechung in: kolik.film, 
Sonderheft 22/2014 (Oktober 2014), 
hg. von Gustav Ernst 

CREDITS
REGIE: Ivette Löcker
BUCH: Ivette Löcker
KAMERA: Frank Amann
SCHNITT: Michael Palm
TON: Alexey Antonov
TONSCHNITT & SOUNDDESIGN:
Gailute Mikšyte
FARBKORREKTUR: Klaus Pamminger
PRODUKTIONSLEITUNG ST.PETERSBURG:
Vladimir Haunin
PRODUKTIONSLEITUNG: David Bohun, Florian Brüning
PRODUZENT: Ralph Wieser
BAND: PTVP – Last Tanks In Paris
FÖRDERUNG: if – Innovative Film Austria (bm:ukk), Land Salzburg, MEDIA
FESTIVALS
PREMIERE: Diagonale Graz 
März 2014
Kino unter Sternen Wien
Juli 2014
38. Duisburger Filmwoche
November 2014
This Human World Festival Wien
Dezember 2014 
IFF Riga
Oktober 2015 
ArtDocFest Moskau  
Dezember 2015 

VERTRIEB
sixpackfilm